Coburger Land
So herrschaftlich, wie sich “Residenzstadt Coburg” anhört, ist es hier auch: es gibt Schloss Ehrenburg, dazu mehrere Schlösschen diverser Barone, einen stattlichen Marktplatz, viel Fachwerk und thronend über allem, die Veste. Man bräuchte wohl mindestens eine Woche, um die Liste der Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten, Biergarten-Verschnaufpausen eingerechnet.
Nächstes Mal dann. Dieses Mal konzentrieren wir uns auf die kulinarischen Spezialitäten, allen voran die Coburger Bratwurst. Die ist den Coburgern so wichtig, dass ganzjährig ein Bratwurststand auf dem Marktplatz steht – die Grundversorgung muss halt gesichert sein!
Coburger Bratwurst
Was macht sie so besonders? Metzgermeister Bernd Meinhardt erklärt es uns vor Ort:
zum einen ist es die Zubereitungsart – in Coburg und Umgebung werden die Bratwürste traditionell auf einem Rostgrill über dem Feuer von Kiefernzapfen gebraten, das gibt den charakteristischen Geschmack. Hier geht es zum video
Um ein einheitliches Längenmaß festzulegen, bedienten sich die Coburger ihres Stadtpatrons. St. Mauritius steht auf dem Giebel des Rathauses und reckt seinen Marschallstab empor – genauso lang, nämlich 31 cm, muss jede Wurst sein, die den Namen “Coburger Bratwurst” führen darf.
Dass er bis heute liebevoll “Bratwurstmännle” genannt wird, würde den ehemaligen römischen General Mauritius wohl kaum erfreuen……
“Da ist wohl etwas schiefgelaufen“, denkt jeder, der einen Coburger Rutscher serviert bekommt und Klöße bisher nur als Tennisbälle kannte.
Coburger Rutscher
Tatsächlich zerfließt der Rutscher förmlich auf dem Teller und bildet allenfalls eine Halbkugel. Das Mischverhältnis von gekochten zu rohen Kartoffeln macht den Unterschied – wir haben uns das in der Klößerei Lindenhof von Hannes Muff erklären lassen. Die Teigherstellung überlassen wir den Profis und beziehen für die Coburger Wochen den Kloßteig vom Lindenhof. Hier geht es zum video.
Coburger Schmätzchen
Die Schmätzchen haben eine besondere Geschichte: Als der Bäckermeister Wilhelm Feyler sich nach seinen Lehr- und Wanderjahren selbständig gemacht hat, wollte er sich von der Konkurenz abheben. Er veredelte ein einfaches Sirupplätzchen, das er auf seinen Reisen unter dem Namen “Schmätzchen” kennengelernt hatte, mit Honig, Mandeln und Zitrusgewürzen. Marketingtechnisch ein Geniestreich – er wurde Hoflieferant, durfte an diversen Weltausstellungen teilnehmen und ist bis heute der alleinige Hersteller der Coburger Schmätzchen.