Allgäu

Unsere Reise ins Allgäu
Wir werden von den Gästen ja oft gefragt: “Welche Region gibt es als nächstes?” Während wir bei vielen Regionen erstmal erklären müssen, wo das überhaupt liegt, weiss beim Allgäu nicht nur jeder wo das ist, sondern auch, was es zu Essen geben wird: Kässpatzen. Tatsächlich gibt es wohl kaum jemanden, der die Kombination von Spätzle, Käse und Zwiebeln nicht mag, jedenfalls ist er mir noch nicht begegnet. Das ist wohl auch der Grund, warum dieses Gericht es über die Region hinaus geschafft hat und deutschlandweit bekannt ist. Selbst die Alltagsversion (Spätzle aus Tüte, Industriekäse und getrocknete Zwiebelringe) erfreut sich großer Beliebtheit und macht ja irgendwie auch satt.
Wer allerdings auf einer Allgäuer Almhütte mal frisch gemachte Spätzle mit Heumilchkäse und resch gebratenen Zwiebelringen gegessen hat, wird das nicht mehr vergessen.
Übrigens heisst es Käs-Spatzen – die Betonung liegt eindeutig auf Käs, sagt mir der Senner. Heisst, man nimmt fast soviel Käse wie Spatzen (nicht nur einen Hauch für die Optik) .Und zwar ein g´scheiter Bergkäse und ein Emmentaler, die Zugabe von Weißlacker ist selbst im Allgäu diskussionswürdig.
Allgäuer Käse
Überhaupt spielt der Käse im Allgäu eine wichtige Rolle: während sich die Erwerbsquellen bis ca. 1800 in Getreide-, Milch- und Hanfanbau aufgeteilt haben, entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert die Käseproduktion zum dominierenden Wirtschaftszweig. Impulsgeber war “importierter” Emmentaler aus der Schweiz – viele der zweit- und drittgeborenen Bauernsöhne arbeiteten auf den Schmugglerpfaden in den Alpen.

Die Käseherstellung wurde von den Bauernhöfen in Dorfkäsereien verlagert und damit qualitativ hochwertiger, ab 1850 war das Allgäu die Käseküche Deutschlands. Im Prinzip hat sich das bis heute gehalten, auch wenn viele der kleinen Käsereien in den 70er Jahren verschwunden sind. Wir beziehen die traditionelle Mischung aus Bergkäse und Emmentaler für die Kässpatz’n von der Bergbauern-Sennerei Hüttenberg in Ofterschwang




Viehscheid



Gelebte Tradition ist der “Viehscheid” im September, wenn die Almhirten und Senner mit den Kühen von den Almen wieder in die Dörfer kommen. Zwar steht die gesunde Heimkehr der Herde und Hirten im Vordergrund, aber der über den Sommer produzierte Käse wird durchaus auch freudig erwartet. Meinen Bericht von der Viehscheid in Pfronten findet ihr hier
Bildergalerie unserer Allgäu – Reise





