Allgäu

Allgäu

Dezember 30, 2022
4 min read

Unsere Reise ins Allgäu

Wir werden von den Gästen ja oft gefragt: “Welche Region gibt es als nächstes?” Während wir bei vielen Regionen erstmal erklären müssen, wo das überhaupt liegt, weiss beim Allgäu nicht nur jeder wo das ist, sondern auch, was es zu Essen geben wird: Kässpatzen. Tatsächlich gibt es wohl kaum jemanden, der die Kombination von Spätzle, Käse und Zwiebeln nicht mag, jedenfalls ist er mir noch nicht begegnet. Das ist wohl auch der Grund, warum dieses Gericht es über die Region hinaus geschafft hat und deutschlandweit bekannt ist. Selbst die Alltagsversion (Spätzle aus Tüte, Industriekäse und getrocknete Zwiebelringe) erfreut sich großer Beliebtheit und macht ja irgendwie auch satt. 

Nächstes Mal dann. Dieses Mal konzentrieren wir uns auf die kulinarischen Spezialitäten, allen voran die Coburger Bratwurst. Die ist den Coburgern so wichtig, dass ganzjährig ein Bratwurststand auf dem Marktplatz steht – die Grundversorgung muss halt gesichert sein!

 

Coburger Bratwurst

Was macht sie so besonders? Metzgermeister Bernd Meinhardt erklärt es uns vor Ort: 

zum einen ist es die Zubereitungsart – in Coburg und Umgebung werden die Bratwürste  traditionell auf einem Rostgrill über dem Feuer von Kiefernzapfen gebraten, das gibt den charakteristischen Geschmack. Hier geht es zum video

Um ein einheitliches Längenmaß festzulegen, bedienten sich die Coburger ihres Stadtpatrons. St. Mauritius steht auf dem Giebel des Rathauses und reckt seinen Marschallstab empor – genauso lang, nämlich 31 cm, muss jede Wurst sein, die den Namen “Coburger Bratwurst” führen darf.

Dass er bis heute liebevoll “Bratwurstmännle” genannt wird, würde den ehemaligen römischen General Mauritius wohl kaum erfreuen……

“Da ist wohl etwas schiefgelaufen“, denkt jeder, der einen Coburger Rutscher serviert bekommt und Klöße bisher nur als Tennisbälle kannte.

Coburger Rutscher

Tatsächlich zerfließt der Rutscher förmlich auf dem Teller und bildet allenfalls eine Halbkugel. Das Mischverhältnis von gekochten zu rohen Kartoffeln macht den Unterschied – wir haben uns das in der Klößerei Lindenhof von Hannes Muff erklären lassen. Die Teigherstellung überlassen wir den Profis und beziehen für die Coburger Wochen den Kloßteig vom Lindenhof. Hier geht es zum video.

Coburger Schmätzchen

Die Schmätzchen haben eine besondere Geschichte: Als der Bäckermeister Wilhelm Feyler sich nach seinen Lehr- und Wanderjahren selbständig gemacht hat, wollte er sich von der Konkurenz abheben. Er veredelte ein einfaches Sirupplätzchen, das er auf seinen Reisen unter dem Namen “Schmätzchen” kennengelernt hatte, mit Honig, Mandeln und Zitrusgewürzen. Marketingtechnisch ein Geniestreich – er wurde Hoflieferant, durfte an diversen Weltausstellungen teilnehmen und ist bis heute der alleinige Hersteller der Coburger Schmätzchen.

Viehscheid

Gelebte Tradition ist der “Viehscheid” im September, wenn die Almhirten und Senner mit den Kühen von den Almen wieder in die Dörfer kommen. Zwar steht die gesunde Heimkehr der Herde und Hirten im Vordergrund, aber der über den Sommer produzierte Käse wird durchaus auch freudig erwartet. Meinen Bericht von der Viehscheid in Pfronten findet ihr hier

Bildergalerie unserer Allgäu – Reise

error: