Uckermark
Die Frage: “Was ist die nächste Region” sind wir gewohnt – ungewohnt ist allerdings der Gesichtsausdruck auf die Antwort. Man sieht es denken, aber ohne Erfolg. Niemandem fällt eine kulinarische Spezialität aus der Uckermark ein. Und ich muss zugeben, es ging mir anfangs ähnlich. Ich habe das als Herausforderung gesehen – Schwaben und Allgäu kann schließlich jeder, für Uckermark muss man sich schon mehr ins Zeug legen!
Fliederkreude
Wie immer hilft ein Besuch vor Ort und das Herumstöbern in Hofläden. So habe ich Fliederkreude gefunden, hergestellt von Haus Lichtenhain. Dick eingekochtes Fliederbeerenmus, hatte ich so noch nie gesehen. Das Rezept ist unter dem Einfluss der einwandernden Hugenotten vor 300 Jahren entstanden, die mangels Rotwein ihre Soßen mit den heimischen Fliederbeeren eingekocht haben.
Die Fliederbeeren werden unter ständigem Rühren stundenlang eingekocht und zur Verfeinerung von Soßen, aber auch zur Herstellung von Süßspeisen genutzt, eine echte Spezialität aus der Uckermark!
Die Landschaft ist durchzogen von Seen, gefühlt hat jedes Dorf seinen eigenen und überall gibt es Fischer, die ihren Fang räuchern. Idylle pur! Die regionale Fischsuppe „Müritzfischer Art“ gibt es in fast jedem Landgasthaus, man sitzt am See, schaut auf den Sonnenuntergang und lässt frei nach Kurt Tucholsky „die Seele baumeln“. Schloss Rheinsberg, der Schauplatz seiner berühmten Erzählung, ist übrigens nicht weit von hier, er hat also sicher ein ganz ähnliches Bild vor Augen gehabt!
