Bärwurz und Blutwurz, die “Seele des Waidlers”
Aus diesen beiden Knollen werden die für den Bayrischen Wald so typischen Schnäpse gewonnen. Hier wird vieles etwas bedächtiger angegangen als im Rest der Welt und so brauchen auch die Schnäpse ihre Zeit – eigentlich eine sehr charmante Eigenschaft.
Die Namensähnlichkeit führt leicht zu Verwechslungen, daher hier eine kleine Wurz-Kunde.
Die Blutwurz wächst auf trockenen Waldwiesen oder magerer Heide und wird in den Sommermonaten geerntet. Namensgebend ist der Blutrote Saft, der nach dem Anschneiden aus der Wurzel tritt. Der hohe Gerbstoffgehalt wirkt entzündungshemmend und wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt. Durch den hohen Alkoholgehalt lässt sich der Blutwurz brennend servieren, besonders an kalten Wintertagen ein echtes plus!
Auch der Bärwurz, pflanzlich mit Kümmel und Fenchel verwandt, wächst auf den hoch gelegenen Waldwiesen des Bayrischen Waldes. Durch die rauen Bedingungen wächst die Pflanze sehr langsam und braucht 5-7 Jahre um eine Erntereife Größe zu erlangen. In der Brennerei wird die Wurzel ein- bis zwei Jahre in hochprozentigem Alkohol gelagert und dieser dann gebrannt, erst nach weiteren fünf Jahren Lagerzeit ist der Bärwurz trinkbereit. Soviel zur Theorie – verkostet werden kann während der Niederbayrischen Wochen in der Deutschlandreise, wir haben beide von einem Besuch auf Schloss Ramelsberg mitgebracht!